Rette mich, wer kann (Buch bei Weltbild)

Rette mich, wer kann von Jule Maiwald

Rette mich, wer kann vom Hamburger Autorinnen-Duo Jule Maiwald erschien Mitte November im Rowohlt Taschenbuch Verlag. Dem einen oder anderem ist das Duo vielleicht bereits durch den Roman „Nach ihm die Sintflut“ bekannt.

In ihrem neuen Roman leidet und fiebert man auf 408 Seiten mit der Protagonistin Jette mit.

Jette und ihr Mann Pierre haben sich die täglichen Aufgaben rund um Familie und Haushalt klar aufgeteilt. Doch durch Jettes Job beim Radio kommt ihr Liebesleben vielleicht etwas kurz. Das Pierre sie aber über einen längeren Zeitraum betrügt, hätte sie nie für möglich gehalten.

Inhalt – Rette mich, wer kann

Rette mich, wer kann (Buch bei Weltbild)
Rette mich, wer kann (Buch bei Weltbild)

Als Jette während ihrer Radiosendung von einer Anruferin erfährt, dass diese die Geliebte ihres Mannes Pierre und mit dessen Baby schwanger ist, bricht ihre Welt zusammen.

Selbst Mutter von zwei Kindern muss sie mit ihrer neuen Patchworkfamilie schnellstens einen Weg in eine neue Routine finden – auch ohne Job, denn den hat sie hingeschmissen.

Jette findet überraschend ein neues Zuhause im Hotel Carlifornia. Dort können Hilfesuchende für drei Monate einziehen um einen neuen Start ins Leben zu beginnen. So auch Jette.

Am Silvesterabend schließt sie kurzerhand mit ihren Mitbewohnern einen Pakt. Innerhalb von zwei Monaten soll jeder den Sprung in ein neues Leben geschafft haben. Jette hat sich u. a. folgende hohe Ziele gesetzt: Selbstoptimierung, ein Job ohne Befristung, eine Eigentumswohnung und sie möchte eine Rundumerneuerung ihres Körpers.

Gesagt getan – Jette kniet sich verbissen in ihre eigen Ziele und merkt gar nicht, wie sehr sie ihr Leben damit in die falsche Richtung drängt. Ihre Kinder, ihr soziales Leben – das was eigentlich glücklich macht, rückt immer weiter in den Hintergrund. Dafür purzeln die Pfunde und ein neuer Job steht in den Startlöchern. Doch Sport, Hungern und ein gefühlt 24 Stunden Job allein machen nicht glücklich – oder doch?

Fazit – Rette mich, wer kann

Selbstoptimierung ist nicht verkehrt, doch Jette scheint den Bogen komplett zu überspannen.

Ihre liebevolle Seite scheint von ihrem neuen ehrgeizigen Ich vollkommen in Beschlag genommen zu werden. Ihre neuen Freunde aus dem Hotel Carlifornia versuchen sie darauf hinzuweisen, doch sie kommen bei ihr nicht durch. Ohne es zu merken stößt Jette jeden aus ihrem Umfeld – der in ihren Augen nicht perfekt ist – von sich. Ganz klar, kann das nicht lange gutgehen. Kein Sport und kein Job der Welt kann in meinen Augen die Familie oder die Freunde ersetzten.

Jettes Entwicklung war wirklich spannend zu beobachten und ich bin froh, dass sie selbst merkt worauf es im Leben ankommt.

Rette mich, wer kann ist ein wundervoller Roman der durch seine Hochs und Tiefs keine Langeweile aufkommen lässt. Besonders toll finde ich die Idee vom Hotel Carlifornia. Definitiv eine Marktlücke. Denn wie die Autorinnen in einem Interview verraten, gibt es dieses in Wirklichkeit nicht. Sehr schade!

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